Dienstag, 16. April 2013

Bau des Meteor, Teil III


Nachdem ich den vorderen Rumpfteil mit den Spanten gleicher Breite zusammengeleimt hatte,  ging es nun an das Einsetzen der hinteren Spanten. Deren Maße hatte ich mir aus den Rumpfansichten unter Coral Draw entnommen. Dazu zeichnete ich mir eine Linie auf ein gerades Baubrett und fixierte den Rumpf auf dem Rücken liegend darauf, sodass die Rumpfmitte auf der Linie ausgerichtet war.

Einkleben der hinteren Spanten im fixierten Rumpf


 Nun konnte ich einen Spant nach dem anderen einsetzen und mich an der Linie orientieren, so entstand ein verzugsfreier Rumpf. Das Balsabrett, auf dem das Höhenleitwerk später aufliegen würde, klebte ich gleich mit ein. 





Formklotz zur Aufnahme des Höhenleitwerks















Nach dem Trocknen des Klebers brachte ich die untere Rumpfbeplankung auf den noch fixierten Rumpf auf. 

Aufkleben der unteren Rumpfbeplankung auf dem noch immer fixierten Rumpf
















Im Bereich des Fahrwerks kamen mehrere Lagen Sperrholz aufeinander, sodass mit dem Anpassen an die Rumpfseiten und dem Aufbringen der Beplankung das Fahrwerk kaum noch über die Beplankung hinausragt.

Aufdicken des Sperrholzes für die spätere Fahrwerksaufnahme


Nach dem Verschleifen der Aufdickung kann auch hier die Beplankung aufgebracht werden















Im vorderen Bereich wurden die Rumpfseitenwände mit 6 mm Balsa verstärkt. Da die Rumpfhöhe größer als 10 cm war, musste ich jeweils zwei Brettchen aneinander kleben.
Zusammenkleben der Rumpfseitenverstärkungen















Im Bereich des Motorspantes brachte ich derweil eine Kevlarmatte zur Verstärkung an. Als Klebstoff verwende ich kein Epoxidharz mehr, sondern nur noch einkomponentigen Polyurethankleber (siehe Blogbeitrag „Was hat ein Steinmosaik mit Modellbau zu tun?“ vom 09.12.2012).
Verstärkung des Motorspantes mit Kevlar und PU-Kleber

Die Seitenverstärkungen presste ich mit Korkbodenplatten an, bis der Holzleim getrocknet war. 
Ankleben der Rumpfseitenverstärkungen


Danach folgten die hinteren Leisten und eine seitliche Platte im Bereich des Leitwerks, durch das die Anlenkungen der Ruder geführt werden würden. Das war erforderlich, weil der Rumpf komplett mit Seide bespannt werden sollte. Auch ein 6 mm Sperrholzbrett für die Aufnahme des Heckfahrwerks fand bereits seinen Platz. 
Anbringen der seitlichen Leisten















Anbringen der Rumpfplatten für die Durchführungen der Ruderanlenkungen
















Einkleben des Spantes für die Aufnahme des Heckfahrwerks
Duraluplatte für die Motoraufnahme

Zur Verstärkung des Motorspantes kam eine passend gearbeitete Platte aus Duraluminium zum Einsatz, auf die dann die Abstandhalter des Motors geschraubt wurden.



















Fräsen der oberen Halbspanten
Inzwischen konnte ich meine Fräse wieder einsatzfähig machen. Unter Zuhilfenahme des CAD-Programms „CamBam“ entwarf ich die oberen Halbspanten, generierte den Fräscode (G-Code) und ließ das Ganze mit dem Fräsprogramm „Mach 3“ fräsen.










Die fertig gefrästen Halbspanten

 Während des Aufklebens fixierte ich die Halbspanten mit Gummiringen.
Fixieren der Halbspanten während des Einklebens

Einkleben der Gurte

 Anschließend wurden die Gurte eingesetzt und bereits von unten die Servos für die Höhen- und Seitenruderanlenkung.











Die eingesetzten Servos für Höhen- und Seitenruder
















Ankleben der oberen hinteren Rumpfbeplankung









Das Aufkleben der Beplankung aus 2 mm Balsa erfolgte in vier Schritten. Jeweils halbiert im hinteren Bereich, wo sich die Höhe der Spanten gleichmäßig verminderte und im vorderen Bereich mit gleichbleibender Spantenhöhe. Um ein Reißen der Beplankung zu verhindern, wässerte ich das Holz vor dem Ankleben.
Damit war der Rumpf nun rohbaufertig. Im nächsten Abschnitt geht es um die Bespannung des Rumpfes mit Seide.









































Dienstag, 2. April 2013

Wer fliegt denn da? Heute die Aasgeier!

Karikatur von Klaus Heilmann, www.kunstmalstudio.de
Der Start der Flugsaison rückt immer näher. Grund genug, sich auch in diesem Jahr einige schräge Vögel wieder etwas genauer anzuschauen:
Gäbe es eine überdimensionale Fliegenklatsche, wäre sie gewiss bei diesen Modellfliegerkollegen angebracht. Wie bei ihren gefiederten Originalen treten sie nie allein auf, es sind mindestens immer zwei Exemplare, meist in der unauffälligen Vater-Sohn-Kombination, die sich unter die Piloten mischen. Selbst im alltäglichen Flugbetrieb fallen sie auf den ersten Blick nicht auf, sie fliegen Modelle, die dem üblichen Standard entsprechen. Schaut man allerdings genauer hin, verbringen sie jedoch die meiste Zeit auf dem Flugfeld weniger damit, selbst zu fliegen, sondern schenken ihre Aufmerksamkeit vielmehr der peinlich genauen Überwachung des Luftraumes. Nervöse Zuckungen huschen bereits dann über ihre Gesichter, wenn ein Modell undefinierbare Flugzustände einnimmt. Doch richtig hektisch aktiv werden sie, wenn diesem Flugverhalten ein Absturz folgt. Als erste bieten sie sich an, die Reste zu bergen, eilen geschwind zur Absturzstelle, noch bevor der Pechvogel sie erreicht hat. Schon auf dem Rückweg zum Startplatz entbrennen zwischen ihnen heftige Diskussionen über die Verwertbarkeit der Reste. Alles wird besonders sorgfältig begutachtet.
Während mitfühlende Fliegerkollegen den Pechvogel mit Bemerkungen wie „Nimm´s nicht so schwer, das hätte mir auch passieren können“ oder „wenn du beim Bau Hilfe brauchst, ich bin dabei“ wieder aufzurichten versuchen, hören sich die Bemerkungen der Aasgeier ganz anders an: „Das Leitwerk sieht aber gar nicht gut aus, das könnten wir prima gebrauchen und der Rumpf mit den Servos hilft Dir gewiss auch nicht mehr weiter.“ Dabei wirken ihre ohnehin langen Mienen immer mehr ihren Originalen, die Augen stechend und die Nasen ragen weit aus den Gesichtern heraus. Es fällt ihnen sichtlich schwer, einmal in die Hand genommene Reste wieder aus der Hand zu geben, dabei umkreisen sie die Überreste und lassen kein Teil aus den Augen. Jeder Handgriff eines Fliegerkollegen wird argwöhnisch beäugt.
In solchen Momenten wünschte sich der Pechvogel die erstgenannte überdimensionale Fliegenklatsche, um sich die Aasgeier auf Distanz zu halten. Um letztlich Ruhe zu bekommen, gibt er dem Drängen meist nach.
Was dem einen die Eule, ist dem anderen die Nachtigall. Während der Pechvogel weiterhin unter dem gutgemeinten Zureden der Fliegerkollegen versucht, seine angeschlagenen Nerven zu beruhigen, ziehen die Aasgeier voller Stolz und hoch erhobenen Hauptes mit ihren Errungenschaften von dannen.
Anfänger verwechseln den Aasgeier leicht mit der Räuberkrähe. Mit diesem putzigen Zeitgenossen werden wir uns allerdings noch gesondert beschäftigen.