Sonntag, 20. Mai 2012

Styroporschneiden, Teil I, Bau einer Styroporsäge

Bislang habe ich nur Bauprojekte beschrieben, für die Interessierten und angehenden Flugmodellbauer möchte ich nun auch Details zum Nachbau beschreiben. Anhand eines aktuellen Projektes zeige ich die Technik des Styroporschneidens bis hin zum fertigen Flügel. Im ersten Teil geht es zunächst um den Bau einer Styroporsäge.

Materialbedarf:

Alu-Vierkantrohr 20*20 mm (Länge je nach gewünschter Schnittlänge, in diesem Falle 1,80 m um eine Schnittlänge von etwas über einen Meter zu erhalten)
Alu-Blech 2*20 mm, 1 m (Mindestlänge im Baumarkt)
6 mm Aludraht, 1 m (Mindestlänge im Baumarkt)
6 Schrauben M4*30 mit Muttern
Widerstandsdraht ca. 2 Ohm/Meter, 5 Meter (z. B. Conrad Electronic oder Reichelt)
Druckfeder
4 Muttern M6
2 große Unterlegscheiben M6
Buchenrundstab 8 mm
2 Buchsen für Bananenstecker
1,5 mm2 Kabel 1,50 m
Etwas 6 mm Sperrholz
Klebeband

Zunächst wird an beiden Enden des auf die gewünschte Länge geschnittenen Vierkantrohres ca. 1cm vom Ende ein 8 mm Loch gebohrt. Anschließend wird jeweils 30 cm von jedem Ende ein 90-Grad-Winkel so ausgeschnitten, dass nach dem Zusammenbiegen der Außenschenkel die Bohrungen gegeneinander zeigen.


Jetzt wird das Profil an der eingesägten Stelle vorsichtig zum rechten Winkel gebogen. Zur Verstärkung der Ecke bringt man nun beidseitig die Verstärkungen aus dem Alu-Blech auf und verschraubt es mit den M4-Schrauben.




Das Flachalu verstärkt die Ecke, das Bild soll das Größenverhältnis in etwa verdeutlichen.









Ein knapp 5 cm langes Stück Buchenrundholz wird nun am besten mit einem Bohrständer 6 mm aufgebohrt und anschließend halbiert. Die Hälften werden in die 8 mm-Bohrungen des Aluvierkantes gesteckt und mit Blitzkleber gesichert.






Aus dem 6 mm Aludraht werden nun die beiden Bolzen gefertigt, die den Schneiddraht aufnehmen. Je nach Länge der Druckfeder ist der zweite auszuführen.




Die Bolzen müssen leichtgängig in den Buchenrundstäben gleiten können, eventuell mit einer Rundfeile die Bohrung nacharbeiten.

Aus Sperrholz wird nun eine Druckplatte gesägt, um einen Kurzschluss durch die Druckfeder am Rahmen zu verhindern.



Außerdem eine Platte sägen, in der die Anschlussbuchsen eingesetzt werden, und die am Rahmen mit zwei M4-Schrauben befestigt wird:



Nun von jeder Buchse ein Kabel bis zu jeweils einer der beiden Bohrungen für die Bolzen führen und mit Klebeband befestigen.



Die Bolzen einsetzen, Unterlegscheibe aufschieben und die erste Mutter aufschrauben. Den Widerstandsdraht durch die Bohrungen ziehen und Verdrillen, dabei bereits auf eine Vorspannung der Druckfeder achten.

 

Nun an beiden Bolzen die Enden des Kabels abisolieren, zu einer Öse biegen und mit der zweiten Mutter gegen die erste verschrauben. Die Styroporsäge ist nun einsatzbereit.

Während des Betriebes kann es passieren, dass der Draht sich mit der Zeit verlängert. Um die Vorspannung der Feder zu erhalten, empfiehlt es sich dann, den Draht zu kürzen.

Zum Betrieb der Styroporsäge benötigt man ein regelbares Netzteil, das Ströme bis 10 A und eine Spannung von 24 Volt erbringen sollte. Die Temperatur des Drahtes ist so einzustellen, dass dieser langsam mit nur geringem Kraftaufwand durch das Styropor gleitet. Ist er zu heiß, brennt er zuviel Material weg, ist er zu kalt, bewegt er sich kaum durch das Material. Hier sollte man zunächst mit ein paar Probeschnitten beginnen, um die richtige Einstellung zu finden.

Ich wünsche viel Erfolg beim Nachbauen und Schneiden! Im nächsten Teil beschäftigen wir uns dann mit dem Schneiden von Flügeln.

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