Dienstag, 8. Mai 2012

Albert Schnitzler: 1962 A2-Wettbewerb im Manching /Ingolstadt

Dies war bislang mein erster und einziger Wettbewerb als Flugmodellbauer:

Bereits wochenlang vorher fertigten wir schon diese A2-Segler. Ich gehörte damals zur Modellfluggruppe Olching-Pucheim (oder umgekehrt).

Unser Coach, Uli Lehmann, ein eifriger und drahtiger junger Mann, damals so um die 25-30 Jahre alt, half uns akribisch bei fast allen Bastelarbeiten.

Unsere Modelle ähnelten stark dem links abgebildeten Modell des „Passat“ von Graupner. Es sollten schließlich 5 oder 6 fertige Modelle zum Start in diesem Wettbewerb gebracht werden.
Einschließlich meiner Person meldete uns Uli mit fünf Teilnehmern zum Wettbewerb an.
Die Modelle waren alle identisch, nur die Flächenbeschriftung (Schiebebilder) unterschieden sich.
Da die Flachenbespannung (Papier) mit sehr glattem Lack gepinselt worden war, fürchtete unser Coach, dass ein Strömungsabriss passieren könnte.
Also was tun?
In ca. 1 cm Abstand wurde ein Perlonseil (Torsionsfaden) vor die Nasenleisten (rechts und links) gespannt, nicht jedoch an den Ohren. Das sollte die turbulente Strömung erzeugen, die dann bis zur Endleiste nicht mehr abriss.

So bestückt fuhren wir am frühen Morgen, es könnte so um 6 Uhr gewesen sein, Richtung Manching. Heiner S., ein nicht ganz mittelloser Flugkamerad, besaß den Mercedes seiner Eltern und fuhr uns 4 Wettbewerber dort hin.

Nach Ankunft im „Camp“ wurden unsere Modelle geprüft; es war Gesetz, dass diese selbst gebaut waren, Das mussten wir dann durch Unterschrift bestätigen!

Folgendermaßen habe ich den Ablauf noch in Erinnerung:
Wir wurden per Durchgangsnummer an den Start aufgerufen. Jeder erhielt dieselbe Startchance. Damit die Flugzeit nicht überschritten wurde, verwendete man 1 Stück Glimmschnur. Damit sollte sichergestellt werden, dass nach dessen Anzünden in weniger als 3 Minuten das Leitwerk hochklappte und das Modell dann schaukelnd zur Erde sank.
So sollte unsere „Thermikbremse“ funktionieren, leider ließ die Zuverlässigkeit häufig zu wünschen übrig!.

Die Ergebnisse jedes Einzelnen wurden gemeinsam für den Verein gewertet. Wenn es also Ausreißer gab, verschlechterte sich die Gesamtbewertung. Unser Durchgang verlief so la la. Am späten Nachmittag passierte dann ausgerechnet mir der Patzer! Meine Bremse funktioniert nicht pünktlich, die Zeit wurde überschritten, das Modell trieb ab und landete in dem nahegelegenen Militärflughafen! Erst auf Nachfrage beim Fliegerhorst bekamen wir das Modell schließlich nach einiger Zeit wieder.

Damals war „Sparen“ angesagt. Wir übernachteten in einer Pension, allerdings meldeten sich nur drei Leute an und die anderen beiden schliefen „fremd“ in dem Zimmer. Erwischen lassen durften wir uns dabei nicht.

Am nächsten Tag ging der Wettbewerb bis zum späten Nachmittag weiter, erst dann erfolgte die Auswertung. Das einzige, was ich davon noch weiß ist, dass unsere Gruppe den 65. Platz von ca. 120 Teilnehmern erreicht hatte.
Doch nicht genug damit: Erst bei beginnender Dunkelheit und strömendem Regen kamen wir wieder Zuhause an.

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